Wirtschaftskrise 2020: Dezentrales Finanzsystem?

by Anet Janik  - März 28, 2020

Wirtschaftskrise 2020: Ist es Zeit für ein dezentrales Finanzsystem? Die Corona-Krise drängt Staaten und Notenbanken zu Extremmaßnahmen. Ohne gigantische Schulden und aufgeblähte Notenbankbilanzen ist unser System nicht mehr zu retten – uns steht eine Wirtschaftskrise bevor.

Warum unser Zinssystem aktuell stillgelegt wird und die Verstaatlichung des Finanzsektors zu einem neuen dezentralen Finanzsystem führt. Ein Kommentar.

Notenbanken können nichts mehr machen, außer ihre Bilanzen für (Staats-)Anleihen und Aktien bereitzustellen, um die Wirtschaftskrise 2020 abzufedern. Die Möglichkeiten der Zinssenkung hat man in den letzten 12 Jahren seit der Lehman-Krise bereits umfassend ausgeschöpft. Das Pulver ist verschossen, wie der EZB-Leitzins von null Prozent veranschaulicht.
Auch Ankündigungen von Notenbanken, alles gegen eine Finanzkrise zu tun, wird inzwischen von den Märkten ignoriert. Nur die Staaten selbst sind jetzt noch in der Lage, eine größere wirtschaftliche Katastrophe zu verhindern und unser Finanzsystem vor dem Kollaps zu bewahren.

[img_text_aside style=“2″ image=“https://usercontent.one/wp/www.kryptopreneurin.com/wp-content/uploads/2020/03/wirtschaftskrise-300×206.jpg“ image_alignment=“left“ headline=“Arbeitspl%C3%A4tze%20um%20jeden%20Preis“ alignment=“left“]Die massive Finanzierung der Realwirtschaft bei gleichzeitiger Verstaatlichung des Kreditwesens – was im Grunde gerade schon durch die unbegrenzte Kreditlinie der KfW passiert ist – ist aktuell die einzige Aussicht, um ein Auseinanderbrechen der Eurozone und der gesellschaftlichen Stabilität zu unterbinden.

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Sowohl für den Taxifahrer als auch für den DAX-Konzern muss der Staat durch weitere Schulden das Einkommen bei gleichzeitigem Erliegen der Produktivität gewährleisten. Die Dauer, wie lange sich ein Staat so etwas leisten kann, ist begrenzt – schlimmstenfalls bis das System kollabiert.

Der Staat übernimmt die Aufgabe der Geschäftsbanken

Da Banken nicht mehr ihrer eigentlichen Hauptfunktion nachkommen, nämlich Kredite an die Realwirtschaft zu vergeben, muss jetzt der Staat einspringen. Zwar versucht auch die Notenbank durch höhere Strafzinsen, die Kreditvergabe anzukurbeln. Aber auch das wird nicht dazu führen, dass die Banken Kredite vergeben.

Absolut verständlich, schließlich ist eine muntere Kreditvergabe der Banken untereinander sowie gegenüber Firmenkunden aus Risikosicht unlogisch. Die monetären Stimuli der Notenbank müssen nun der realwirtschaftlichen und unmittelbaren Finanzierung der Realwirtschaft durch die Kreditbank für Wiederaufbau weichen. Das letzte und einzige Mittel, um unser gegenwärtiges System zu retten und eine große Wirtschaftskrise abzuwenden.

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Marktfunktionen und Zins wird ausgeschaltet

Die Konsequenz dieser Notmaßnahmen ist das Außerkraftsetzen der Marktkräfte und des wichtigsten Informationsträgers im Finanzsystem: dem Zins. Da der Staat sowohl für das Kreditwesen als auch für ein massives Investitionsprogramm aufkommt – da aus Angst vor einem deflationären Schock keine privaten Investitionen mehr getätigt werden –, werden auch die wichtigen Lenkungsfunktionen außer Kraft gesetzt.

Angebot und Nachfrage werden nun zentralistisch gesteuert und verwaltet, da das dezentralere privatwirtschaftliche System immer stärker zum Stillstand kommt. Das große Problem dabei ist die sich daraus ergebende Fehlallokation, da die Informationsgrundlage, nämlich eine Zinsbildung durch Angebot und Nachfrage, fehlt. Vereinfacht gesagt ist der Zins der Preis für das Risiko. Wer den Zins einer Anlage oder eines Finanzierungsprojekts kennt, der kann nach rationalen Prinzipien Entscheidungen treffen. Diese Orientierung, die elementar für eine freie Marktwirtschaft ist, wird nun gekappt.

Dieser martktinkonforme Eingriff führt also zur Verzerrung der fundamentalen ökonomischen Realität. Für einen gewissen Zeitraum mag das auszuhalten zu sein, nur auf Dauer zerstört es ein System. Das zeigt auch die expansive Notenbankpolitik der letzten Jahre, die ebenfalls allmählich Marktkräfte ausgeschaltet hat. Die Konsequenz ist hinlänglich bekannt: Vermögensinflation und Zombieunternehmen. Ebenjene Verzerrung wird nun nur noch weiter verstärkt und dringt noch tiefer in die Realwirtschaft ein.

Wirtschaftskrise führt zum planwirtschaftlichen Finanzsystem

Die unbegrenzte Kreditvergabe und das Hochschießen der Staatsverschuldung werden neue ökonomische Realitäten, aber auch Chancen schaffen. So besteht die Hoffnung, dass man den eklatanten Investitionsstau der letzten Jahre abbaut und man Investitionen in die (digitale) Infrastruktur sowie in ökologische Projekte tätigt. Der Zwang, Wachstum zu erzeugen, um einem Deflationsschock zu entgehen, kann, sofern intelligent umgesetzt, zu enormen technologischen und gesellschaftlichen Fortschritten führen.

Sofern erste Maßnahmen zünden sollten, werden sich zukünftig auch wieder Marktmechanismen und „Zinsrealitäten“ zurückbilden. Auch wird ab einem gewissen Abverkauf der Vermögenswerte wie Aktien und Immobilien eine Gegenbewegung eintreten. Auf privater Seite gibt es immer noch genügend Cash, um Sachwerte vor einem absoluten Verlust zu schützen. Zumal ein Totalverlust von substanziellen Sachwerten nur bedingt möglich ist.

Trotz dieser schrittweisen Normalisierung wird der Schaden für unser Wirtschaftssystem nachhaltig sein. Die Kosten für Deutschland und andere Länder dürften höher als die zur Finanzkrise 2007 sein. Die aktuelle durchschnittliche Verschuldung der Eurozone von 86 Prozent dürfte 2021 daher deutlich über 100 Prozent liegen, sofern kein Wunder geschieht.

Die Frage, wie gesunde Finanzinfrastrukturen oder zumindest alternative Infrastrukturen aussehen können, wird, genau wie schon 2007 zur Lehman-Pleite, wiederholt gestellt. An genau dieser Stelle werden dezentrale Blockchain-Finanzökosysteme, die in ihrer dezentralen Struktur anderen Haftungs- und Bonitätsstrukturen unterliegen, eine wichtige Rolle spielen.

Die Zukunft ist hybrid: Das dezentrale Finanzsystem

Dadurch, dass Staaten und Notenbanken zur Rettung unseres Systems die Geldwertstabilität komplett aufgeben müssen, entsteht ein Vakuum. Dieses Vakuum kann perspektivisch immer stärker durch dezentral organisierte Zahlungs- und Finanzökosysteme gefüllt werden. Während unsere Kontoguthaben bis zu 100.000 Euro durch das Versprechen der europäischen Einlagensicherung geschützt sind, sind unsere Einlagen bei dezentralen Protokollen wie Bitcoin, Ethereum oder Dash durch die Gesamtheit aller Teilnehmer und dem zugrunde liegenden Protokollen abgesichert. Jedes System, das zentralistische sowie das dezentrale Finanzsystem, weisen ihre Stärken und Schwächen auf.

Entscheidend ist, dass es eine Alternative gibt. Durch die Blockchain–Technologie ist es erstmals möglich, ein Finanzsystem ohne „Altlasten“ auf neue und vor allem viele Beine zu stellen. Die Überschuldung und der Nullzins respektive Negativzins werden uns noch viele Jahre begleiten, sofern es nicht zum Kollaps kommt. Umso wichtiger wird es, Fangnetze aufzubauen, sei es ein paralleles Kreditsystem mit funktionierenden Zinsen wie bei manchen DeFi-Anwendungen oder schlichtweg ein Bitcoin, der nicht von Notenbanken und Staaten zu Tode inflationiert werden kann.

Der Informationsfluss entscheidet

Die Blockchain-Systeme mögen ebenfalls Scheitern können, dafür basieren sie auf vergleichsweise freien Marktprinzipien. Der dezentrale Informationsfluss kann daher zukünftig zu einem effizienteren System führen. Keine Flaschenhälse, kein Single Point of Failure, keine hierarchisch-zentralistische Ebene und vor allem keine marktinkonformen Eingriffe. So richtig in der Krise ein zentralistisches Eingreifen des Staats ist, lähmt es die Selbstordnungs- und Allokationsfähigkeiten des Markts.

Grundsätzlich sind dezentrale Märkte zentralen überlegen, was sich am besten an der Planwirtschaft, wie wir sie in der Sowjetunion und DDR hatten, veranschaulicht. Der große Vorteil der Planwirtschaft ist die Reduktion von Komplexität und die unmittelbare Umsetzung politischer Maßnahmen.

Dies hat aber auch zur Folge, dass ein Markt niemals so wettbewerbsfähig und innovativ werden kann wie in einer freien Marktwirtschaft, wo viele tausende Marktteilnehmer Angebot und Nachfrage definieren. Aus diesem Grund hat eine Dezentralisierung durch freie Unternehmen auch „den marktliberalen Westen“ aus zumindest wirtschaftstheoretischer Sicht gewinnen lassen.

Der Druck erhöht die Innovationsgeschwindigkeit

Das gesamte Krypto-Ökosystem ist noch sehr unreif und vergleichsweise wenig benutzerfreundlich. Auch ist das Volumen im Sinne der Marktkapitalisierung geradezu irrelevant. Dennoch existiert bereits eine Infrastruktur, die man weiter ausbauen kann. Das Versagen der traditionellen Finanzwirtschaft erhöht die Notwendigkeit, dass das Krypto-Ökosystem schneller erwachsen wird. MakerDAO & Co. erfüllen in Zukunft eine immer wichtigere volkswirtschaftliche Absicherungsfunktion, sofern es zu weiteren Ausfällen im Finanzsystem kommt.

Man darf nicht vergessen, dass wir uns jetzt noch in einer sehr frühen Crash-Phase befinden. Aktuell geht es darum, die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung zu gewährleisten. Unabdingbar werden wir uns aber in den nächsten Tagen mit einer Bankenkrise konfrontiert sehen, insbesondere aus Italien und anschließend Spanien und Frankreich. Auch wird es sicherlich nicht bei Kurzarbeitergeld und unbegrenzter Kreditlinie für Unternehmen bleiben.

Jetzt kommt es auf Blockchain und Bitcoin an

Aus diesem Grund werden die nächsten Monate im Krypto-Ökosystem besonders wichtig. Auch wenn die Kurse der Kryptowährungen selbstverständlich erstmal fallen, da die Menschen alles in Cash umlenken, nimmt die fundamentale Notwendigkeit der dezentralen Protokolle zu. Auch könnte die Integration von Kryptowährungen an Zahlungsterminals im Zuge von Bankenschließungen in weniger starken Ländern an neuer Relevanz hinzugewinnen.

Durch die Zuspitzung und Polarisierung unseres Geldsystems, brauchen wir ein Parallelsystem, um „Druck aus dem Kessel zu lassen“. In den nächsten Monaten dürfte dabei eine neue Diskussion um die Relevanz von Wertspeicheranlagen wie Gold und Bitcoin im Zentralbankensystem geführt werden. Wohin die Diskussion führen wird, kann man nicht sagen, sondern nur, dass es sie geben wird. Es geht dabei um nichts Geringeres als die Frage, wie unser Geldsystem nach der Corona-Rettungsaktion aussehen kann. Wie schlimm es wirklich wird und ob es zu einer Euro- und Bankenkrise kommt, wird sich an dem Verlauf der Corona-Krise in den nächsten ein bis drei Wochen zeigen.

Dieser Artikel wurde von Sven Wagenknecht auf BTC-Echo übernommen.

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